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Dienstag, 5. November 2013

Kämpfe im Osten der DRC: M23-Rebellen legen Waffen nieder

M23 troops Bunagana 5
M23-Rebellen in Bunagana, Ostkongo. (Quelle: Al Jazeera English - http://flic.kr/p/cxSdC7 - CC BY-SA 2.0)
Anscheinend beruhigende Nachrichten aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo. Laut dpa sind die seit eineinhalb Jahren währenden Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und den Rebellen der "Bewegung des 23. März" (M23) am Rande des Virunga Nationalparks beendet. Das Einlenken der Rebellen könnte ein Hoffnungsschimmer für das konfliktgeplagte Land sein. Für die Bekämpfung von M23 hatte die kongolesische Armee zuletzt Unterstützung durch UN Truppen erhalten. In einer schriftlichen Erklärung verkündeten die Rebellen "das Ende des Aufstands". Man wolle den Kampf nun politisch fortsetzen.

Nach Schätzungen der UNO sind seit Beginn der Kämpfe rund um die Provinzhauptstadt Goma über 100.000 Menschen aus dem Ostkongo auf der Flucht.

IDPs leaving Bunagana
Vertriebene im Osten der DRC (Quelle: Al Jazeere English - http://flic.kr/p/cxSd3o - CC BY-SA 2.0)
Das Ende der Kämpfe könnte auch für den Virunga Nationalpark von großer Bedeutung sein. Dieser wurde aus Sicherheitsgründen für alle Besucher geschlossen. Sollte der Nationalpark nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, könnte der nachhaltige Tourismus bald zu einer guten Einkommensalternative für die Menschen vor Ort werden.

Jedoch gab es in den vergangenen Jahren ein ständiges Auf- und Ab bei der Lösung der vielschichtigen Konflikte im Osten des Kongos. Immer wieder formierten sich Rebellengruppen, die nach langen Kämpfen und Verhandlungen aufgelöst, sogar in die offizielle Armee eingegliedert, oder ansatzweise demobilisiert wurden. 

Auch in diesem aktuellen  Fall ist mit weiteren Unruhen zu rechnen. Denn die Kapitulation der M23-Rebellen hinterlässt ein Machtvakuum, das aller Erfahrung nach die vielen anderen bewaffneten Gruppierungen in der Region ausfüllen möchten. Dabei könnten neue Konfliktlinien entstehen.

Diese werden auch durch externe Faktoren gefördert. Besonders die geplanten Ölexplorationen des britischen Unternehmens SOCO International könnten regionale Konflikte eher erneut befeuern. Die Auswirkungen massiver, unkontrollierter Geldströme in den Händen weniger mächtiger Akteure behindern eine nachhaltige Entwicklung der Region z.B. durch Ökotourismus, nachhaltige Ressourcennutzung oder Wasserkraft.

Für die Erschließung von gefundenen Ölvorkommen ist es erfahrungsgemäß zweitrangig, wer in der Region an der Macht ist. Die Ausbeutung der Bodenschätze hat im Kongo leider auch in den schlimmsten Bürgerkriegswirren immer funktioniert, da die jeweils herrschende Gruppierung immer daran mitverdient hat.

Auch Virunga könnte diese Geldgier zum Verhängnis werden - es bleibt daher zu hoffen, dass sich die politische Lage in der Region langfristig stabilisiert.

Mehr Infos zum Ende der Kämpfe findet ihr hier: taz.deSpiegel Onlinetagesschau.de

Dieser Beitrag ist dankenswerterweise mit der Unterstützung von Johannes Kirchgatter, unser Afrika-Refernt beim WWF, entstanden.  

Freitag, 25. Oktober 2013

Britische Regierung spricht sich gegen Ölbohrungen im Virunga Nationalpark aus

Ein kleiner Erfolg am Rande: Die britische Regierung hat sich öffentlich gegen Ölbohrungen im Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) ausgesprochen. Das in London sitzende Unternehmen SOCO International plc, plant weiterhin im UNESCO Weltnaturerbe nach Öl zu bohren.

Downing Street 10 - Sitz des britischen Premierminister
(Sergeant Tom Robinson RLC - http://bit.ly/1ePlWEz - OGL 1.0)
Geoffrey Clifton-Brown, Mitglied des Unterhaus des britischen Parlaments, hatte dem Parlamentarischen Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten und des Commonwealth Mark Simmonds, die Frage gestellt, wie das Ministerium zu den Ölbohrungen von SOCO steht.

Darauf antwortete Mark Simmonds schriftlich:
The UK continues to oppose oil exploration in the Virunga National Park. The park is a world heritage site listed by UNESCO as being ‘in danger’. The UK embassy in Kinshasa has raised oil exploration in the park at various levels in the DRC Government and we have made clear to them that we oppose such activity. 
Übersetzt: Das Vereinigte Königreich lehnt weiterhin Ölförderung im Virunga National Park. Der Park ist von der UNESCO als ein Weltkulturerbe "in Gefahr" eingestuft. Die britische Botschaft in Kinshasa hat Ölförderung im Park auf verschiedenen Ebenen in der kongolesischen Regierung angesprochenen und wir haben ihnen klar gemacht, dass wir eine solche Tätigkeit ablehnen. 
Ein weiterer Schritt, um Virunga zu schützen. Aber natürlich wünschen wir uns noch deutlichere Worte und vor allem Taten der britischen Regierung gegen das Vorhaben von SOCO.

Wir müssen jetzt den Druck weiter steigern und zeigen, dass sehr viele Menschen überall auf der Welt gegen die Ölbohrungen sind. Dafür brauchen wir eure Unterstützung. Bitte unterschreibt dafür unsere Petition auf www.wwf.de/soso-virunga.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Über eine halbe Million Menschen sagt: Keine Ölbohrungen im Virunga Nationalpark


Großartig - mehr als eine halbe Million Menschen weltweit sagt: Keine Ölbohrungen im Virunga Nationalpark!

Vielen herzlichen Dank! Wir sind euch unglaublich dankbar für eure Unterstützung, euer Engagement!

Aber damit sind wir noch lange nicht am Ziel – der Kampf gegen SOCOs Ölbohrpläne geht weiter. Wir lassen nicht locker.

Wenn ihr noch nicht dabei seid, unterschreibt bitte jetzt unsere Petition! Jede Stimme zählt und hilft uns den Druck auf SOCO zu erhöhen.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Reuters berichtet mit Kurz-Doku über die Ölbohrungen im Virunga Nationalpark

Es bewegt sich was! Die weltweit größte Nachrichtenagentur Reuters hat eine kurze Video-Dokumentation zu Virunga veröffentlicht.



Darin wird unter anderem unsere Studie angesprochen, die zeigt, dass Virunga das wirtschaftliche Potential von einer Milliarde US-Dollar besitzt, wenn man statt auf Ölbohrungen auf nachhaltigen Tourismus, Fischfang und Wasserkraft setzt.

Zudem wird unser Kollege Raymond Lumbuenamo (WWF DRC National Coordinator) kurz interviewt:
Wenn wir den Virunga Park zu Ölförderung freigeben, verkaufen wir ihn ein für allemal an SOCO. Aber wenn wir Virunga zu einem Juwel machen das jeder besichtigen will,  können wir den Park eine Million Mal verkaufen und das fast in alle Ewigkeit. Wenn wir dort Öl fördern lassen, gibt es jedoch kein Zurück mehr.
[via Zeit Online]